Starkwind und viele Erkenntnisse
Die Kieler Woche war die erste größere Regatta der Saison und der erste Test im Senioren Feld. Olympiateilnehmer aus diversen Ländern waren vor Ort.
In den ersten zwei Tagen der Regatta hatten wir noch moderate 10-15 Knoten ablandigen Wind. Bei sehr drehigen und wechselnden Windbedingungen hatte ich Probleme ein Muster des Windes zu erkennen. Jede Kreuz war anders und oft gab es 15-20 Grad Winddreher, die für die Kreuz anhielten. Was jedoch beruhigend war, ist die Tatsache, dass der Geschwindigkeitsunterschied zur Weltspitze zwar vorhanden aber nicht ansatzweise so groß war, wie befürchtet. Oft konnte ich, vor allem nach dem Start, mit den Senioren gut mithalten.
Nach den zwei Qualifikationstagen schaffte ich es geradeso als Vorletzter noch in die Goldgruppe der Finalrennen reinzurutschen. Für die folgenden zwei Tage der Regatta war nochmals mehr Wind angesagt. Dies machte es für mich nicht einfacher. Bei den ca 15-20 Knoten Wind fehlte mir die Kraft und die Technik das Boot durchgehend schnell durch die steilen Wellen zu bringen. Der Geschwindigkeitsunterschied war extrem groß. Selten konnte ich nach dem Start länger als drei Minuten freien Wind genießen. In welchen Bereichen ich mich jedoch durchsetzen konnte, waren vor allem die Vorwinde und die Starts. Selbst in der Goldgruppe gelangen mir einige sensationelle Starts.
Das Highlight der Regatta war das letzte Rennen am Sonntag. Denn zum Ende der zweiten Kreuz nahm der Wind plötzlich auf 30-35 Knoten zu. Ich hatte noch nie eine Regatta mit so viel Wind! Auf der letzten Ecke sitzend, schoss ich den Vorwind entlang, ständig auf der Hut nicht in die Wellen vor mit einzustechen. Voller Adrenalin und mit einem breiten Grinsen im Gesicht konnte ich das Rennen ohne jegliche Materialschäden beenden.
Letztendlich war die Regatta doch noch ein Erfolg, denn nun weiß ich worauf ich meinen Fokus im kommenden Trainingslager in Warnemünde setzten muss und ich weiß auch, dass der Weg zur Weltspitze zwar noch weit ist, aber doch zum Teil schon greifbar nah.
Glückwunsch an Philip Buhl der mal wieder die Kieler Woche für sich entscheiden konnte!
Viele Grüße aus Kiel
Euer Laser Segler Justin Barth
