Der Höhepunkt einer intensiven Saison im 49er
Die 49er Junioren-Weltmeisterschaft, das klingt nach einem wichtigen, harten und spannenden Wettkampf und das war es auch für uns.
Seit wir im September erste Schritte im 49er gemacht haben hieß es, wir arbeiten auf die Junioren-WM hin, das ist der Wettkampf, wo wir unsere Leitung auf den Punkt abliefern müssen. Nicht nur weil Weltmeisterschaften naturgemäß die wichtigsten Wettkämpfe sind, sondern weil sich die Kaderkriterien des Deutsche Seglerverbannt auf die Weltmeisterschaft beziehen.
Das bedeutet das nur dort der Kaderplatz „ersegelt“ werden kann. Also war es wichtig, dass wir uns mit größter Sorgfalt und Konzentration auf dieses Event vorbereiten.
Zuerst mit einem drei Wochen langen Trainingslager in Kiel-Schilksee am Olympia-Stützpunkt zusammen mit den andern DSV Junioren.
Um in einen guten Trainingsrhythmus zu kommen war es aufgebaut wie drei Arbeitswochen.
Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr Segeln, Auswerten, Krafttraining und Vorträge über das Revier und die lokalen Gegebenheiten in Marseille.
Am Wochenende dann ausruhen, regenerieren und Bootsbau.
Von Oma umsorgt
Zum Glück wohnt Linus Oma in Kiel bei der wir die drei Wochen wohnen konnten und auch sehr lecker und gesund bekocht wurden. Gerade bei so einem anstrengenden Programm ist die Ernährung sehr zentral, hier wurden wir optimal umsorgt. Dafür wollen wir uns hier nochmal herzlich bedanken!
Nach drei intensiven Wochen hatten wir eine Woche frei um uns mental und körperlich zu entspannen um dann mit neuer Energie in Marseille anzureisen.
Für uns ging es dann nach Berlin, wo wir die Woche mit Familie und Freuden verbrachten um den Kopf etwas frei zu bekommen.
Ab in den Süden!
Am 18. August fuhren wir dann wieder nach Kiel wo unser Boot steht und verluden es auf den Trailer, bevor es dann am nächsten Morgen mit den andren Juniorenteams in drei Bussen und drei großen Anhängern, auf denen unsere Boote Platz fanden, auf eine 20 Stunden lange Fahrt in den Süden ging.
Am frühen Montag morgen erblickten wir dann das Mittelmeer. Am Hafen in Marseille angekommen bauten wir erst unsere Boote auf bevor wir uns in unserer Ferienwohnung ausruhten.
Sieben Tage hatten wir nun Zeit das Revier also die Bucht von Marseille zu erkunden, kennen zu lernen und Erkenntnisse zu sammeln, die man dann bei der Regatta nutzen kann.
Mistral und Marseilles Altstadt
Einen Tag konnten wir leider nicht aufs Wasser, weil der Mistral, ein für die Côte d’Azur typisches und sehr starkes Windsystem, wütete. Wir wollten so kurz vor dem wichtigsten Wettkampf der Saison kein Risiko eingehen etwas kaputt zu machen. Wir nutzen die Zeit und machten unser Boot fertig für die Vermessung die dann anstand. Danach schauten wir uns die sehr schöne Altstadt von Marseille an.
Ohne größere Probleme kamen wir mit unserm 49er durch die Vermessung. Anschließend standen noch letzte Vorbereitungen an.
Am nächsten Tag gingen wir noch einmal kurz Segeln, um alles nochmal zu testen. Am Abend war dann die Eröffnungszeremonie.
Flaute macht sich breit!
Am nächsten Morgen geht es endlich los. Doch erstmal heißt es warten. Der erste Start war um 11 angesetzt, doch als wir um 9 im Hafen ankommen regte sich kein Lüftchen.
Um eins geht es dann endlich raus und bei mittelstarkem Wind können wir zwei Wettfahren segeln bevor der Wind wieder einbrach.
Am zweiten Tag finden, trotz langem Warten an Land und dann auch auf dem Wasser, gar keine Rennen statt, denn es ist Flaute.
Tag 3: Der Mistral kommt wieder doch erstmal nicht ganz so stark, so dass trotzdem vier Rennen bei noch sehr viel Wind gesegelt werden können. Wir haben ein paar Probleme mit dem Handling und Kentern leider mehrmals.
Es sollte dann Silber werden…
Das Qualifying ist mit sechs gesegelten Rennen vorbei und es wird in Gold-und Silbergruppe eingeteilt. Wir auf dem 33. Platz von 52 und damit in der zweiten Hälfte, also leider nicht in der Gold sondern in der Silbergruppe.
Die nächsten beiden Tage nimmt der Mistral weiter zu, so dass nicht mehr gesegelt werden kann. Also bleiben wir auf dem 33. Platz.
Im Fazit bedeutet, dass wir von den 5 geplanten Wettfahrttagen nur an zwei gesegelt sind. Natürlich ist das sehr schade und wir hätten uns sicherlich einen längeren Wettkampf gewünscht, doch das gehört zum Segelsport dazu. Wir sind auch etwas enttäuschtet, weil wir unser Ziel, ins Goldfleet zu kommen, nicht erreicht haben obwohl es auf jeden Fall drin gewesen wäre. Leider eben nicht unter diesen Umständen.
Alles gegeben | Kaderkriterium erfüllt
Trotzdem sind wir stolz auf unsere Leitung und wir können uns nicht den Vorwurf machen nicht alles gegeben zu haben. Das Kaderkriterium haben wir erfüllt und jetzt liegt es am DSV ob wir auch in den Kader aufgenommen werden. Wie halten euch natürlich auf dem Laufenden.
Vielen Dank an alle die uns unterstützen und all das möglich gemacht haben!
Das sind in erster Linie unsere Eltern und Großeltern, die uns zu Seite stehen und uns finanziell unterstützen, unsere Trainer Till-Jonas Gerngroß und Patrik Böhmer vom DSV, die uns sportlich in diesem Jahr unglaublich weitergebracht haben, so wie unsere Trainingspartner aus der DSV Juniorengruppe. Aber natürlich auch vielen Dank an den Berliner Yacht Club und an alle Mitglieder die uns unterstützen.
Euer 49er Team
Paul und Linus