ILCA am Lago

Bericht Trainingslager Gardasee

Nachdem ich mich im April stark am rechten Fuß verletzt hatte und lange nur mit starken Schmerzen trainieren konnte, entschied ich mich, dass zweimonatige Pflichtpraktikum meines Studiums als eine konsequente Trainingspause zu nutzen. Kein Wassertraining und viel Physiotherapie am Olympiastützpunkt in Berlin halfen dem Fuß, sich langsam, aber sicher zu beruhigen. Vorsichtig stieg ich in das Training in Kiel wieder ein, denn schmerzhaft war der Fuß teils immernoch.

Vorbereitung für die Euro

Als vorbereitendes Trainingslager für die Europameisterschaft in Hyères, Mitte November, fuhren wir für zwei Wochen an den Gardasee. Übergeordnetes Ziel war es neben dem effektiven Training eine maximale physische Ausbelastung zu erreichen. Viele Ausdauereinheiten prägten die Trainingseinheiten an Land. Während die anderen Rennradtouren machten, entschied ich mich dazu die Berglandschaft für Intervallläufe zu nutzen sowie Schwimmeinheiten durchzuziehen, da mein Fuß das besser verkraftete.

Besonders für den Gardasee ist die charakteristische Winddrehung von Vento zu Ora im Verlauf des Tages. Zweimal trainierten wir einen ganzen Tag nur Vorwind indem wir morgens den Nordwind nutzen, auf dem Wasser kurz warteten und mit dem Südwind wieder zurück segelten. Zu unserer Freude entwickelten beide Winde teils Windstärken über 20 Kn – einfach nur traumhaft!

Laufen – zufriedenstellend!

Als wir kurz vor Ende des Trainingslagers noch an den Start eines Bergrennens am späten Abend traten, war die Belastungsgrenze danach bei mir erreicht. Da ich wieder auf das Rennradfahren verzichtete, rannte ich die 10 Km durchgehend bergauflaufende Serpentinen-Strecke mit ca. 600 Höhenmetern hoch. Seit April war ich keine Strecke weiter als 3 Km gelaufen. Mit kaum noch Licht, um die Strecke zu erkennen und nur die Musik der Kopfhörer in den Ohren, schaltete der Kopf die muskulären Belastungsbeschwerden des Körpers komplett aus. Ein für mich neues und sehr faszinierendes Gefühl. Mit klarem Kopf und einem Körper, der an die maximale Grenze gebracht wurde, erreichte ich das Ziel in unter einer Stunde und mein Fuß hatte kein Problem dargestellt – sehr zufriedenstellend.

Ich hatte den Sport sehr vermisst und es war wirklich eines der schönsten Trainingslager, die ich seit langem hatte. Kommendes Wochenende geht es nach Greifswald zur Deutschen Meisterschaft bevor es für uns in die finale Vorbereitung für die EM nach Hyères geht.

Viele Grüße aus Kiel,
Euer Laser Segler Justin