Flensburg – Kopenhagen – Warnemünde: Jugendliche Seesegler beenden Törn

Die letzte Etappe der jugendlichen Seesegler von Warnemünde nach Flensburg hat bereits begonnen. Während wir vom Beginn der Reise und ersten Sicherheitsmanövern bereits berichtet haben, könnt ihr hier erfahren wie es mit spannenden Abenteuern, vielen Entscheidungen und natürlich dem Wichtigsten, der Verpflegung an Bord, weiter ging. In kurzen Tagebucheinträgen erzählen die Teilnehmer ihre Erlebnisse. Danke euch und viel Spaß bei den letzten Schlägen.

 

27.07.2016

Während der Nachtfahrt wechselten wir uns regelmäßig und pünktlich mit der Nachtwache ab, dabei sahen wir einen unglaublichen Sternenhimmel und einen beeindruckenden Mondaufgang, der sich orange-rot sich auf der Wasseroberfläche spiegelte. Der anschließende morgen nach der Nachtfahrt war sehr ruhig, da sich alle in ihren Betten von der Nacht erholten. Die Fahrt verlief am Anfang sehr langsam und entspannt, da wir kein Wind hatten. Das Ziel unserer langen Fahrt war Anholt. Während dem Hinweg erreichten wir am Ende bis zu 8,4 Knoten und konnten so gut und schnell im vollkommen überfüllten Hafen von Anholt ankommen und anlegen. Wir bekamen einen der letzten Ankerplätze direkt neben der Fähre. Dort kamen wir gespannt an, da wir viel Gutes über die kleine Insel gehört hatten. Sobald wir festen Boden unter unseren Füßen hatten, füllten wir unseren Wassertank auf. Danach haben wir die Insel begutachtet und waren sehr begeistert von der lockeren und sympathischen Atmosphäre, die von den wenigen Menschen auf der Insel ausging. Einige von uns gingen zwischen den Kitesurfern und den hohen Wellen schwimmen und der Rest ruhte sich in den Dünen und der Sonne aus. Abends planten wir noch den anstehenden Tag und aßen dabei Viktors selbstgemachte Linsensuppe. Danach schliefen alle früh ein, da der morgige Tag sehr früh starten wird (auf jeden Fall vor der Fähre) und wir viel Kraft und Energie brauchen.

Maike Schüler

 

 

28.07.2016

Heute ging es schon um halb acht los, da wir ja vor der Fähre den Hafen von Anholt verlassen mussten. Obwohl das Ablegemanöver fast perfekt verlief, mussten wir noch einmal zurück, da wir leider einen Festmacher an der Seite des Schiffes vergessen hatten. Nachdem der Plan weiter in Richtung Norden zu fahren an der Mehrheit gescheitert war, schlugen wir Kurs gen Südosten nach Ven ein. Anfangs galt es das Flach um Anholt zu umfahren, wobei jedoch hinzukam, dass erstmals etwas mehr Wind zusammen mit etwas höheren Wellen auftrat. Dies hatte zur Folge, dass erste Fälle von Seekrankheit auftraten. Doch nach kurzer Zeit schlief der Wind leider ein. Somit rückte der Plan einen langen Schlag nach Ven zu segeln in weite Ferne. Als der Geschwindigkeitszähler dann 0 Knoten anzeigte, entschieden wir uns dazu ins kühle Nass zu springen. Später, als wir ein wenig geschlafen hatten und ein wenig weiter gedümpelt waren, sahen wir zwei kleine Delphine; diese sollten uns noch eine ganze Weile begleiten. Als allen der Magen anfing zu knurren, beschlossen wir uns von Maike Milchreis kochen zu lassen. Immer wieder sichteten wir die Delphine, nun sind wir irgendwo kurz vor dem Eingang zum Öresund werden von den Delphinen bei ca. 0 Knoten umrundet und bereiten uns auf eine Nachtfahrt vor, um vielleicht doch noch irgendwann Ven zu erreichen. Sollten wir Ven erreichen ist der Plan weiter nach Kopenhagen zu fahren und dort einen Tag zu verbringen. Schöne Grüße von der Ostsee und wünscht uns Wind 😉

Viktor Zouboulis

 

29.07.2016

Die Wünsche scheinen angekommen zu sein!

Nach einigen Winddrehern in der Nacht, welche auch zu Problemen wie Patenthalsen führten entwickelte sich der Wind gegen den frühen Morgen hin für uns günstig. So kam es, dass wir schon am Morgen Helsingör/Helsingborg erreichten und die wunderschöne Kronenburg bestaunen konnten. Doch für einen Besuch war leider keine Zeit, denn unser Ziel hieß weiterhin die kleine schwedische Insel Ven. Diese erreichten wir dann auch am frühen Vormittag. Und siehe da: Übung macht den Meister, auch ein etwas voreiliges Anlegemanöver verlief perfekt. Alle Abläufe waren für unsere mittlerweile gut eingespielte Crew kein Problem. Das Frühstück musste an dem Morgen leider aufgrund mangelndes Proviants ausfallen, so kam es, dass wir erst einmal eine kleine Gruppe zum Supermarkt einkaufen schickten, während wir unser von 2014 mittlerweile auf Ven bekanntes Tank-mit-Wasserflaschen-Auffüllen-Manöver ausführten, da der Wasserschlauch einfach nicht zu den etwas weiter entfernten Liegeplätzen reicht. Zeitgleich bereitete uns Niko ein Maggi-Oregano Rührei zu. Gefrühstückt wurde dann in normaler Ferien Manier um 14 Uhr. Dann ging es ab ins Meer, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung, denn es begann heftig zu regnen. Darum wurde schleunigst die Dusche aufgesucht, ja die Dusche war der eigentliche Grund, mit dem ich die Crew überzeugen konnte Ven zu besuchen, da diese unentgeltlich beliebig lange und beliebig heiß genutzt werden können. Und siehe da, auch nach zwei Jahren ist dies immer noch so. Die sehr lang ausfallende Dusche hatten wir uns aber auch alle verdient, hatte aber zur Folge, dass alle Duschen eine Weile besetzt waren. Danach ging es auf Pokemon Jagd: Die in heimischen Gebieten eher seltenen Pokemon Voltoball und Magnetilo wurden gefangen und so mancher alter Leuchtturm fungierte als Pokestop. Dann hieß es für die Crew erst einmal das kostenlose WLAN zu genießen und alle versäumten News aus der Heimat auf dem Smartphone zu lesen. Diese Smartphone Orgie wurde erst durch die von der Nacht geschwächten Akkus beendet. Kaum waren die Akkus alle, beklagten sich erste Crewmitglieder über größer werdenden Hunger. Das bedeutete, dass es meine Aufgabe war es dem Grill mit der eingekauften Grillkohle und dem Lampenöl (als Spiritus Ersatz) einzuheizen, während Mark-Philipp von den Mädchen lernte, wie man Kartoffeln schält und vor allem auch, wie man diese dann auch kocht. Dann gab es endlich essen, während wir beobachten konnten, wie ein Seeotter beim Versuch ein kleines Entenbaby zu fangen dank der Mutter leer ausging. Als der Abend dann anbrach wollten einige von uns noch die Insel unsicher machen und erkunden, während andere das Boot mithilfe von Musik zum Party-Boot verwandelten. Doch eines haben wir alle gemeinsam, wir alle freuen uns auf morgen, denn wir alle können es kaum erwarten nach Kopenhagen zu kommen.

Victor Zouboulis

 

30.7.2016

Heute wurde aufgrund des schlechten Wetters ein wenig länger geschlafen. Eigentlich wollten wir ja um 9 Uhr frühstücken, aber daraus wurde leider nichts. Das Frühstück gab es dann um halb zehn. Da der eine Wassertank erneut leer war mussten wir wieder mit vielen Flaschen den Tank auffüllen. Dann wollten wir eigentlich losfahren, aber da einige noch im WLAN hingen wurde daraus auch nichts. Als wir ihnen dann Bescheid gesagt haben, dass, wenn sie nicht kommen würden, wir ohne sie fahren würden, sind sie ganz schnell an Bord gesprungen. Um 12 Uhr ging es dann endlich los. Als erstes hatten Nicolas, Maike und Lia Schicht. Mitten bei der Schicht hat es dann angefangen zu regnen und hinter uns baute sich ein Gewitter auf. Das Ölzeug von Nicolas war undicht und, als er es bemerkte, hat er es ausgezogen und hat halbnackt das Boot gesteuert. Der Rest der Crew hat währenddessen Karten gespielt, gelesen und die letzten Packungen Salzstangen gegessen. Mitten beim Spielen, während die drei anderen Schichten hatten, bekam das Boot so eine Schräglage, dass man von seinem Platz in der Messe in die Küche gerutscht ist, wenn man aufstehen wollte. Bei Schichtwechsel waren wir schon fast in Kopenhagen angekommen. Nun hatten Mark-Phillipp, Tamy und Leo Schicht. Wir zogen uns unser Ölzeug an und gingen nach oben, um unsere Schicht zu machen. Danach sind wir noch kurz gesegelt. Im ersten heute angesteuerten Hafen (Langelinie) fanden wir einen Platz und sind alle auf Toilette gegangen, während Erhard und Viktor zum Hafenmeister gingen um zu fragen ob wir den Platz behalten könnten, da der Platz eigentlich schon besetzt war. Leider konnten wir den Platz nicht beanspruchen, da die Person heute noch wieder kommen würde. Wir segelten weiter und es regnete immer noch. Im zweiten Hafen (Kvaesthusbroen), gegenüber dem Hotel Admiral, haben wir nun doch einen Platz gefunden, in dem wir die Nächte verbringen konnten. Nach einem geglückten Anlegemanöver sind Tamy, Viktor, Lia, Niklas und Leo einkaufen gegangen. Auf dem Weg dahin holten wir uns bei Dominos Pizza eine mega leckere Pizza. Eigentlich wollten wir zu Aldi gehen, aber da wir noch Pizza essen waren hat das nicht geklappt also sind wir einfach zu Netto gegangen und waren da einkaufen. Auf dem Rückweg wurden noch ein paar Pokemons gefangen. Als wir wieder beim Boot waren haben die anderen, also die Städteerkunder, die Sachen eingeräumt. Dann gab es Essen. Tamy hat Spaghetti Bolognese gekocht. Wir überlegen uns jetzt noch in die Stadt zu gehen und uns die Stadt noch ein wenig anzuschauen.

Leo Unteutsch