Stellungnahme des Vorstandes
Die Kinder- und Jugendperspektive auf den BYC möchten wir im BYC besser verstehen. Aus diesem Grund haben wir externe pädagogische Beratung und Mediation hinzugezoge. Aktueller Anlass war eine Aufforderung an den Vorstand, eine Position zu rassistischer Beleidigung einzunehmen.
Stellungnahme des BYC-Vorstands zum Thema rassistische Beleidigungen und Übergriffe
Der Berliner Yacht-Club versteht sich als sportlicher, toleranter und moderner Segelclub. Dass dies nicht immer die gelebte Realität ist, mussten wir im April 2024 erfahren, als uns im Vorstand ein Brief einer ehemaligen Seglerin aus der Jugendgruppe erreichte, die vor mehreren Jahren im BYC aktiv war. In diesem Brief schilderte die Verfasserin, dass sie innerhalb ihrer Gruppe rassistischen Beleidigungen und Übergriffen ausgesetzt war und dies die „dunkelste Zeit ihres Lebens“ gewesen sei. Auch ehemalige Trainer waren an den Vorfällen beteiligt. Sie forderte im selben Schreiben dazu auf, sicherzustellen, dass der BYC als verantwortliche Organisation zu den Vorkommnissen Stellung bezieht und rassistische Äußerungen und Übergriffe künftig im BYC unterbleiben.
Der Vorstand dankt der Seglerin für ihre Offenheit und bedauert zutiefst ihr durch die geschilderte Diskriminierungserfahrung erlittenes Leid. Mit Sorge haben wir die geschilderten Vorgänge zur Kenntnis genommen. Rassismus hat im BYC keinen Platz und die Verantwortlichen des Berliner Yacht-Clubs sehen es als Ihre Pflicht an, gegen jede Form von rassistischer Diskriminierung vorzugehen.
Die Jugendabteilung und der Vorstand des BYC haben seit Jahren Maßnahmen ergriffen, eine sichere Umgebung für Kinder und Jugendliche im BYC zu schaffen. Durch den Landessportbund Berlin wurde uns im Jahr 2023 das Kinderschutzsiegel, ein Zertifikat für den Kinder- und Jugendschutz im Sport, ausgestellt. Dieses Siegel beschreibt Maßnahmen der Prävention jeglicher Form von Gewalt und soll zugleich als Orientierung für Eltern, Kinder und Jugendliche dienen. Dieses Kinder- und Jugendschutzkonzept wollen wir nun gemeinsam mit der Kindernothilfe e.V. nochmals überarbeiten.
Darüber hinaus haben wir folgendes nun in die Wege geleitet:
- Der BYC stellt Mittel bereit, um künftig Trainerinnen und Trainer darin zu schulen, Mobbing und rassistische Dynamiken frühzeitig zu erkennen, um diese unterbinden zu können.
- Neben den Kinderschutzbeauftragten haben wir neu eine Diskriminierungsbeauftragte benannt, sodass Betroffene mehrere Ansprechstellen im BYC haben.
- Wir haben die Hausordnung ergänzt und wollen auch die Satzung u.a. im Hinblick auf das Thema Rassismus schärfen. Durch die Erweiterung der Hausordnung können diskriminierende Äußerungen und Handlungen bereits jetzt zum Ausschluss aus dem Club führen.
Segeln zu lernen, muss im BYC in einer angstfreien und offenen Atmosphäre stattfinden können. Wir möchten die Seglerin um Entschuldigung bitten und werden die geschilderten Vorfälle zum Anlass nehmen, uns als Clubgemeinschaft weiter zu sensibilisieren, um auf eine diskriminierungsfreie Umgebung im Segelsport hinzuarbeiten.
Für den Vorstand des Berliner Yacht-Club e.V.
Dr. M. Michaela Hampf, Dr. Anja Kamradt, Lorenz Buchler