Erster Saisonhöhepunkt auf Mallorca
Unsere Saison begann dieses Jahr auf der Insel Lanzarote. Zusammen mit vielen anderen internationalen Teams konnten wir dort im Speed-Bereich arbeiten und auch Trainingsrennen segeln.
Kick-Off der Worldcup-Serie
Danach ging es für uns im März nach Palma de Mallorca. Traditionell ist die dortige Princesa Sofia Trofeo der erste Höhepunkt im Regattakalender. Dieses Jahr sogar ganz besonders, weil es gleichzeitig der erste Stop der Worldcup-Serie war.
Für diesen wichtigen Test wollten wir gut vorbereitet sein und absolvierten Anfang März bereits ein Trainingslager auf Mallorca. Wir konnten Wasserstunden auf dem Mittelmeer sammeln, um uns auf das Revier einzustellen. Dann ging es für uns kurz zurück nach Deutschland an die Uni, um Klausuren zu schreiben.
Speedtests & preps
Im Anschluss setzten wir unsere Vorbereitung auf Mallorca fort. Auch wenn uns die Temperaturen etwas im Stich ließen, konnten wir bei ordentlichem Wind etliche Meilen auf dem Wasser machen. Vorwiegend arbeiteten wir an unserm Speed und nahmen an internationalen Trainingsrennen teil. Nach 9 Tagen auf dem Wasser bereiteten wir unser Boot auf die Regatta vor. Wir überprüften das Material und machten letzte Optimierungen.
Tag 1 – survival mode!
Für den ersten Tag der Princess Sophia Trophy war viel Wind angesagt und wir waren heiß, dass es endlich losging. Bei 25 – 28 Knoten Wind und spitzer Welle ging es dann zum Kurs. Bei solchen Bedingungen geht es im 49er darum zu „überleben“, also nicht zu kentern und sauber um den Kurs zu kommen.
Das erste Rennen wurde angeschossen und wir starteten in Luv mit guter Postion zum Feld und passablem Speed. Der Wind war so stark, dass wir unser Großsegel fast nur flattern lassen mussten und gezwungen waren, vorwiegend auf der Fock zu fahren. Wir fuhren über einen spitze Welle, der Bug hob sich aus dem Wasser und knallte ins Wellental.
Der Knall war deutlich lauter als sonst und unsere Fock flatterte nach dem Aufprall laut im Wind. Wir brauchten ein paar Augenblicke um zu erkennen, dass uns ein Block gebrochen war. Leider hatte der gebrochene Block die Fockschot so zerschnitten, dass wir das Rennen aufgeben und im Hafen einen neuen Block einspleißen mussten. Das war sehr frustrierend. Doch leider gehört auch das zum Sport dazu. Wir hatten den Block vor der Regatta noch kontrolliert und ihn für tauglich erklärt. In den 4,5 Jahren im 49er ist uns noch nie ein Block gebrochen. Wir sind durch diesen Schock jetzt auch für dieses Thema sensibilisiert und versuchen, weiter zu lernen.
Start-Ziel-Sieg!
Das zweite Rennen an diesem Tag verpassten wir auch, aber zum dritten Rennen konnten wir wieder rausfahren. Unser Ziel bei dieser Regatta, das Goldfleet (also die ersten 25) zu erreichen, war dennoch in weite Ferne gerückt. Das hielt uns aber nicht davon ab, an Tag zwei, dem schon letzten Qualifying Tag, nochmal alles zu probieren. Mit einer ordentlichen Portion Risikobereitschaft konnten wir im ersten Rennen auf Position 2 ins Ziel fahren. Auch in der zweiten Wettfahrt starteten wir aggressiv, konnten das Rennen sogar vom Start bis zum Ziel anführen und gewinnen. Unser erster Sieg bei einem Worldcup-Rennen!
Knapp am Goldfleet vorbei…
Trotz super Windbedingungen entschied der Wettfahrtleiter, kein weiteres Rennen zu segeln. Dabei waren eigentlich drei für den Tag geplant. Für uns, nach zwei nicht beendeten Rennen, war dies besonderes ärgerlich. Mit nur einem Streicher verpassten wir das Goldfleet um wenige Punkte. Trotzdem können wir mit unserer Leistung zufrieden sein. Klar wären wir gerne ins Goldfleet gekommen. Doch auch im Silberfleet konnten wir noch eine Menge lernen. Das Feld bestand aus sehr guten Seglern. So hatte zum Beispiel der amtierende Weltmeister es auch knapp nicht ins Goldfleet geschafft. Bei großer Welle und wechselnden Winden wurden wir im Silberfleet aufs äußerste gefordert und hatten trotzdem unseren Spaß.
Im Großen und Ganzen war die Regatta zwar nicht perfekt, aber ein guter Test, der uns gezeigt hat, dass wir in internationalen Feldern auch vorne mitfahren können.
Ende April reisen wir schon wieder nach Hyères in Südfrankreich für den zweiten Worldcup. Dort wollen wir ohne Zwischenfälle zeigen was möglich ist!
Vielen Dank an den Berliner Yacht-Club für die Unterstützung und ein besonderer Dank an die Robert Rothe Stiftung, die uns unglaublich unterstützt und ohne die dies alles nicht möglich wäre!
Eure 49er Jungs Paul und Linus