WOW Training

Drei Tage Intensiv-Training auf dem Wannsee

Mitte Juni ist schon der Helga-Cup, und wer da erfolgreich mitsegeln will, muss früh in der Saison trainieren. In diesem Jahr haben wir die späten Osterferien genutzt und ein dreitägiges, intensives Frauentraining auf dem Wannsee organisiert. Fünf Teams vom Berliner Yacht-Club und eins vom ASV Berlin waren dabei. Trainer war Laurenz Kahl, BYC- Steuermann in der Bundesliga und bei J/70-Klassenregatten. Am dritten Tag hat ihn Fynn  vom BYC-Juniorenteam unterstützt.

Sechs Teams – das sind 24 Frauen. Das Niveau war sehr gemischt. Manche, wie die Hanne´s 5 und die Gesinen, warenschon oft beim Helga-Cup am Start. Andere, wie das A-Teamum Anne Möller, blicken auf eine lange Regatta-Erfahrung in anderen Klassen zurück und starten jetzt in der zweiten Saisonin der J/70. Die Sailing Sisters um Gaby Zschech und Bettina Schinko segeln in diesem Sommer in neuer Besetzung. Und mit She Sails um Mathilda Barthold sind junge Seglerinnen dabei, die seit Ende des Winters intensiv trainieren. Der Schwerpunkt für die drei Tage lag auf dem Start.

Der Dienstag bot schwachen, aber noch segelbaren Wind – gut zum Eingrooven. Laurenz legte kurze Bahnen aus. Starten, Segeln, Starten, Segeln – das war gut, um Routine in die Abläufe zu kriegen. Von Rennen zu Rennen wurde die Zahl der Fuck-Ups kleiner.

Am Mittwoch war auf dem See kaum ein Hauch Wind. Die Zeit an Land nutzten wir, um tiefer in die Regatta-Regeln einzutauchen. Wie ist das am Start – muss frau da am Pin-End ein anderes Boot reinlassen? Welche Regeln gelten? Und wie sieht es am Startschiff aus? Und welche Regeln gelten am Luv-Fass? Was ändert sich, wenn ein Boot dort im Drei-Längen Kreis wendet? Wer hat am Lee-Fass Raum, wenn beide auf verschiedenem Bug angerauscht kommen? Mit den Praxis-Situationen vom Vortag frisch im Kopf und in Erwartung der Regatta-Situationen in den nächsten Wochen waren diese Theorie-Fragen gar nicht trocken.

Am frühen Nachmittag stimmten alle dafür, das Training wegen Flaute auf den nächsten Tag zu verschieben. Einige Teams setzten sich dann noch auf die Boote, um zu reparieren und diskutieren – und wurden belohnt. Kurz vor 16 Uhr setzte ein feiner Wind ein und bescherte zwei intensive Stunden Wasserzeit.

Der Donnerstag war dann perfekt: Um die drei Windstärken mit Böen und Drehern, so richtig zum Wach-Sein und aufmerksam segeln. Laurenz forderte uns mit Übungen zum Starten, mit Pfadfinder-Start und späten Änderungen der Situation, um festgefahrene Muster aufzubrechen und optimal zu agieren. Immer wieder ging sein Pfiff über den See – und immer wieder versuchten die Teams, noch ein bisschen pünktlicher an der Linie zu sein.

Alle sechs Team haben in diesen drei Tagen einen großen Sprung gemacht

Der Dank geht an alle im BYC, die dies möglich gemacht haben. Das nächste Frauen-Training ist schon geplant: am 1. und 3. Mai ist Silke Basedow, Bundesliga-Steuerfrau vom Hamburger Segel-Club, als Trainerin am Wannsee.

Text & Foto: Cornelia Gerlach