Der Bericht
Kaum hat die 2024 Saison begonnen, ist die für mich wichtigste Regatta dieses Jahres auch schon wieder vorbei. Knapp 1,5 Monate verbrachte ich in Australien, um mich für meine zweite Senioren-Weltmeisterschaft vorzubereiten.
Nach einigen Tagen Akklimatisierung und ersten Trainingseinheiten, nahmen wir an der Australischen Meisterschaft Teil. Da das Regattarevier das selbe wie für die WM sein würde, war es die perfekte Vorbereitung um detaillierte Revierkenntnisse zu sammeln und ein erstes Gefühl für die Art der Rennen zu bekommen. Es gelang mir sehr gut, mich schnell auf das neue Revier einzustellen. Mit einer Platzierung zwischendurch auf Rang 9 und einer Endplatzierung auf dem 20. Platz, war die Australische Meisterschaft der erste Meilenstein zu einer erfolgreichen WM.
Tümmler sorgten für gute Laune
Ich hatte mich bislang noch nie so intensiv auf eine Regatta vorbereitet wie auf die kommende Weltmeisterschaft. Mein Masterstudium hatte ich auf das nötigste reduziert und jede gewonnene Sekunde neben den Wasserstunden in das Athletik- und Mentaltraining investiert. Der regelmäßige Besuch von Delfinen auf dem Wasser vor Adelaide, sorgten für durchgehend gute Laune und Dankbarkeit 🙂 Ich war bereit eine erfolgreiche WM zu segeln.
Irgendetwas passte nicht…
Als ich bei der WM nach dem ersten Racetag unzufrieden mit mir und meinen Ergebnissen an Land kam, wusste ich nicht woran es lag. Nichts hatte für mich so funktioniert, wie bei der Australischen Meisterschaft. Ich war verwirrt. Ich wusste, dass ich knapp 10 Tage zuvor die Leistung gezeigt hatte und meine Fähigkeiten umsetzen konnte. Warum jetzt nicht?
Nach weiteren zwei schwierigen Quallifikations-Tagen, musste ich mich für die Finalserie leider mit dem Silberfleet zufrieden geben. Eine schwierige Situation, wenn das Ursprungsziel eine Top 30 Platzierung im Goldfleet war.
Toller „Flugtag“
Auch wenn die Gegnerqualität im Silberfleet natürlich nicht vergleichbar ist mit dem des Goldfleets, halfen mir Teilerfolge in den Finalrennen Tag für Tag wieder Selbstbewusstsein und Vertrauen in mein Gefühl auf dem Wasser aufzubauen. Highlight der Regatta war für mich aufjedenfall der zweite Finaltag: zwei Rennen bei strahlendem Sonnenschein, türkis-blauem Wasser, 30 Knoten Wind und eine geschätzte 3 Meter hohe Welle, die mich auf dem Vorwind nur so zum Fliegen brachte. Einen schöneren Segeltag hätte ich mir nicht vorstellen können. Das war echt der Hammer.
Lächeln zum Abschluss
Im Ganzen werde ich Australien aufjedenfall mit einem Lächeln verlassen. Die Erfahrung machen zu dürfen an einer Weltmeisterschaft in Australien teilzunehmen, ist für mich definitiv etwas Besonderes gewesen.
Mit Zwischenstopp in Berlin bei meinen Eltern geht es zum Auswerten und neu Packen für eine Woche wieder nach Kiel. Am 11.02. sitze ich dann bereits wieder im Flugzeug zur Europameisterschaft in Athen, Griechenland.
Viele Grüße, euer ILCA7 Segler Justin