Seetörn 2020 | Etappe #4 Ausbildungs- und Meilentörn

Dalarö – Norhamn

Nach einem kurzen Frühstück werfen wir die Leinen los und fahren weiter. Die Sonne scheint, doch leider lässt der leichte Südost kein Segeln zu. Also muss der Motor ran. Der Wetterbericht verspricht für Dienstag Starkwind. Es wäre für heute also ein Hafen zu finden, in dem wir bei Bedarf auch abwettern können. Die erste Chance haben wir nach drei Stunde vor Utö.

Aber der Sonne scheint viel zu schön und es läuft viel zu gut. Wir wollen nicht aufhören. Also fahren wir weiter und machen in Norhamn auf Öja fest.

Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir da. Genießen den Sonnenuntergang und sehen vor uns die Ostsee und die ersten Schlechtwetterwolken am Horizont.

Auf der Schäre – Crew mit Boot

Langsam und ruhig bereiten sich Mensch und Meer auf den Wetterwechsel vor. Die Piloten fahren in Formation an uns vorbei auf Innenposition, under Nachbar verholt an die Tanke, wir legen noch zwei weitere Leinen und checken nochmal die Fender. Ecki kocht, was bei zunehmenden Schwell schon etwas schwieriger ist.

Morgen vielleicht Sauna – mal sehen.

Norhamn – Oxelösund

Aus der Sauna wurde dann doch nichts.

Dienstag Morgen hatte der Wind eine mächtige Welle aufgeschoben, die auch bei uns im Hafen für starken Schwell sorgte.

Böen um 25 Knoten ließen das Schiff kränken, so dass die Neuen das Bordleben bei Starkwind im Hafen üben konnten. Alle vorhandenen Leinen kamen zum Einsatz, konnten aber das Tänzchen unsere Baronesse nur etwas im Zaum gehalten.

Gegen Mittag flaute der Wind leicht ab. Wir ergriffen die Chance ins nach Öxelösund zu verholen.

Einer Rauschefahrt unter gereffter Genua folgte die Ansteuerung unter Motor gegen Wind und Welle. Einigen mag sie endlos vorgekommen sein aber um 22:20 GZ waren wir fest.

Trotz der fortgeschrittenen Stunde wurde dem eilig produzierten Nudelgericht sehr zugesprochen…

Hafentag in Oxelösund

Der Samstag beschert uns viel Wind aus der falschen Richtung. Wir würden also nicht sehr weit kommen und beschließen deshalb in Kalmar abzuwettern.

Wir nutzten den Tag für Übungen unter Motor, zum Tanken und Chillen und für ein köstliches Abendessen in der Hafenküche.

Morgen Vormittag soll der Wind noch mal zunehmen, dann drehen und abflauen. Dann wollen wir weiter.

Die Abstandsregel in einfacher Sprache und speziell für Segler. 😎😂🤣 Finde den Fehler!

Die Nacht zu Mittwoch verlief ruhig. Eine gute Gelegenheit etwas Schlaf nachzuholen. Doch schon vormittags nahm der Wind wieder zu. Erst kam der Schwell und unser Schiff schaukelte sanft im Hafen, 5 Seemeilen vom offenen Meer entfernt, bevor dann am Nachmittag auch hier Böen um 5 Bft. durchgingen.

Die Nacht werden wir noch hier sein. Morgen Vormittag wollen wir dann weiter Richtung Süden.

Oxelösund – Kalmar

Wir verlassen Öxelösund bei gutem Wetter.

Der Hafentag gab Zeit zur Erholung. Wasser ist gebunkert, nur an der Tanke ist niemand zu sehen. Ein Anruf bei der angegebene Telefonnummer bleibt ohne Antwort. Aber wir wollen los. Der Wind soll etwas abflauen und drehen. Am Donnerstag um 10:00 sind wir im Fahrwasser.

Ab heute gilt der neuer Wachplan, in den alle eingebunden sind. West bis südwestliche Winde um 4 Bft. – später auch zeitweise 5 Bft. bringen uns schnell voran. Segelspaß pur!

Für viele neu ist das Segeln bei Nacht. Zum Glück ist der Verklikker beleuchtet – aber man ist trotzdem gut beraten sich eine freie Koje in Lee zu suchen.

Bald schon kommt Ölands Norra Udd in Sicht und unbeleutete Hindernisse, wie Tonnen oder die Blå Jungfrun halten den Navigator auf Trab.

Zum Frühstück ist es geschafft. Nach 127,6 nm sind wir fest in Kalmar.

Kalmar – Christiansø

Am Ende eines langen Schlags von über 111 nm laufen wir in Christiansø ein – der Zauber wirkt wie immer.

Abflauender Wind und die Inselgruppe in der Abendsonne entschädigen für 23 Stunden am Wind unter Reff 2. Wir genießen den Sundowner an der Badestelle auf Frederiksø. Einige springen sogar ins Wasser – sogar das Moskitonetz kommt wieder zum Einsatz.

Wir sind zurück im Sommer!

Christiansø – Ystad

Der Tag begann mit schwachen Winden. Mit ‚unseren‘ Prüfungskandidaten wurden Manöver geübt bevor es auf die Strecke ging. Eine beschauliche Fahrt; zum Schluss unter Motor.  Abends dann fest in Ystad – das klingt schon nach Heimat Revier.

Am Ende ging es der Sonne entgegen.