Kultur & Kakao an der Asisi-Installation

Kultur und Kakao: Asisi-Installation

Anlässlich der diesjährigen Clubveranstaltung „Kultur und Kakao“ am 20. November 2016 konnten die 37 teilnehmenden Mitglieder in dem ausgegebenen Informationsblatt „Die Mauer“  folgendes lesen:

„Erleben Sie ein nicht mehr vorhandenes Stadtbild Berlins – die Berliner Mauer – in einem 18 Meter hohen Rundbau am historischen Checkpoint Charlie. Von einer 4 Meter hohen Besucherplattform aus tauchen Sie ein in die haushohe Panorama-Installation – eine perfekte Illusion der Geschichte dieser Stadt. Der Berliner Künstler Yadegar Asisi zeigt das Leben an und mit der Mauer an einem fiktiven Herbsttag in den 1980er Jahren im Maßstab 1:1. Er macht damit auf eindrucksvolle Weise das geteilte Berlin für Jung und Alt erlebbar.“

Die Führung durch die PanoramaInstallation mit einer aus Polyester-Spezialfaser bunt bedruckten Bildfläche von 900 Quadratmetern erfolgte in zwei Gruppen. Unsere Gruppenleiterin berichtete kompetent und engagiert über das Leben an und mit der Mauer aus Sicht der Westberliner und auch der Ostberliner. Erstaunt und beinahe peinlich berührt reagierte sie, als wir auf ihre abschließende Bitte noch Fragen zu stellen, mitteilten, dass sie es nicht mit einer Touristengruppe, sondern mit einer Gruppe von Westberlinern – echten und vor vielen Jahren zugereisten – zu tun habe:

„Dann kann ich von Ihrer Gruppe ja noch etwas lernen!“

Und tatsächlich berichteten nun einige von uns hörenswert, emotional und geistreich über ihre Erlebnisse mit der Mauer, beim Passieren der Mauer sowie über die „Normalität“ des Lebens in Westberlin. Ein kurzer interessanter Gedankenaustausch rundete die Führung ab und erzeugte eine Lebendigkeit, die sicher auch den Künstler erfreut hätte.

Die Besichtigung der imponierenden, dreidimensionalen, permanent unterschiedliche Tageszeiten simulierenden Panorama-Installation und einer Ausstellung im Eingangsbereich mit 100 Privatfotos von Berlinern aus der Zeit der Teilung und des Mauerfalls sowie ein zusätzlich angebotener Film über den Prozess der kreativen Entstehung und Anfertigung der Installation waren beeindruckend und bereichernd und für uns Berliner an keiner Stelle redundant. Da hatte Helga Meyn wieder einmal eine informative, gemeinschaftsfördende Veranstaltung organisiert, die in einem gemütlichen Beisammensein in dem nahe gelegenen Restaurant „Sale e Tabacchi“ zunächst mit einem kleinen Glas dunklen, süßen Kakao ihren Abschluss fand.

Bericht: Aida Lorenz