Jugendseetörn 2017 – Berichte

24.07.17 Durch die Nacht nach Kopenhagen

Am Montag sind wir circa um 8 Uhr aufgestanden. Das Wetter war immer noch traumhaft, es gab keine einzige Wolke, leider aber auch keinen Wind. Wir begannen den Tag langsam, frühstückten gemächlich und duschten. Nach dem Frühstück kam dann auch ein bisschen Wind auf. Leider mussten wir feststellen, dass wir extra Hafengebühren zahlen müssen, da wir um 10 Uhr noch nicht abgelegt hatten. Als wir das auch erledigt hatten legten wir in Richtung Kopenhagen ab.

Da nachts Starkwind aufziehen sollte beschlossen wir auch in der Nacht zu fahren. Wir fuhren anfangs mit Motor, da das Wasser sehr flach war und wir kein Risiko eingehen wollten. Nach circa einer halben Stunde setzten wir dann die Segel.

Wir versuchten den ganzen Tag am Wind zu fahren, um möglichst wenige Wenden fahren zu müssen. Wir fuhren immer mit 2 bis 4 Knoten Geschwindigkeit. Um 13 Uhr schlug das Wetter um. Die Sonne wurde durch Nebel abgelöst. Doch es war immer noch so warm, sodass wir mit kurzen Klamotten segeln konnten. Jedoch nach 2 Stunden verschwand der Nebel.

Gegen 19 Uhr fuhren wir unsere erste Wende vor Møns Klint. Um diese Zeit fing Viktor auch an seinen Linseneintopf zu kochen, welchen wir um 20 Uhr aßen. Danach legte ich mich schlafen. Leider kam ich durch die Schieflage und die Wenden kaum dazu.

Um kurz vor drei wurde ich dann geweckt. Ich hatte meine Schicht mit Viktor und es war anfangs ziemlich entspannt, da mir durch Ölzeug und Co. schön warm war und es auch nicht regnete.

Wir fuhren mit sechs bis sieben Knoten. Die Sonne ging auch in unserer Schicht auf und wir konnten mittlerweile Kopenhagen in der Ferne sehen. Leider drehte der Wind immer mehr nach Norden wodurch wir immer mehr vom Kurs abfielen.

Gegen fünf wachte Fritz auf und kam zu uns. Kurz danach machten wir unsere erste und letzte Wende. Um sechs bargen wir die Segel damit wir mit Motor weiter fahren konnten. Ich legte mich dann ins Bett und wachte um kurz nach zehn Uhr ziemlich erholt in Kopenhagen auf.

Viktor und Erhard hatten angelegt. Kurz danach frühstückten wir. Es gab das übliche mit frischen Brötchen aus Kopenhagen. Viktor erzählte uns von der königlichen Bonbonmanufaktur und dass wir dort kostenlose Bonbons bekämen weshalb wir auch direkt nach dem Frühstück dort hingingen.

Leider gab es nur kostenlose Lakritze, welche ziemlich eklig schmeckte.

Wir liegen dann noch ein bisschen herum und beschlossen dann nach Cristiania zu gehen. Wir mussten feststellen, dass Cristiania sehr touristisch war und sogar Eltern mit ihren Kindern umher liefen.

Auf den Rückweg zum Schiff kauften wir uns noch das berühmte Softeis und genossen es in ein paar Liegestühlen am Hafen.

Am Boot angekommen aßen wir die Reste der Linsensuppe. Fritz und ich legten uns dann ins Bett. Eigentlich wollten wir nur bis zum Abendessen schlafen. Doch wir stellten am nächsten Morgen fest, dass dies nicht klappte.

Anton

26.07.17 Auf  Gennaker-Kurs über den Öresund

Nach unserer ersten Nacht in Kopenhagen waren wir wieder ausgeschlafen. Schnell war klar, dass die nächsten Tage nicht viel Wind sein würde, wir also in der Nähe bleiben mussten.

Von Kopenhagen aus sollte es nach Malmö, also Schweden gehen. Da wir einen raumen Kurs fuhren fiel die Fock ein und wir erinnerten uns an unseren Gennaker: Diesen zogen wir erstmals und jagten über dem Öresund mit Topspeed 7,4 Knoten, trotz des schwachen Windes.

In Malmö suchten wir vergebens nach Gummistiefeln für Anton.

Danach führte uns Erhard – für uns war die Stadt Neuland – an eine tolle Badestelle. Fritz und ich sprangen ins Meer, den anderen war es zu kalt.

Zurück beim Boot half mir Anton bei der Zubereitung von Chili con carne, zwischendurch spielten wir Karten. Nach dem Abendessen genossen wir die warme Dusche.

Die kleine Insel Ven ist das Ziel. für morgen.

Viktor

27.7.17 Grillen auf Ven

Erst um 10 Uhr begann der heutige Tag. Niklas und ich gingen zuerst einkaufen, während der Rest der Crew das Frühstück zubereitete.

Nach dem Frühstück ging es los aus Malmö, abgewaschen wurde auf See. Anfangs reichte der Wind noch aus, später, gegen Mittag zog Regen und Nebel auf, der Wind war weg und wir mussten motoren.

Mit großem Glück bekamen wir den letzten Liegeplatz in Ven, sonst hatten wir nach Helsingör weiter gemusst.

Fest in Ven gingen wir die letzten Grill Zutaten besorgen, dann wurde ausgiebig gegrillt und der Abend klang am Feuer bei wieder sonnigem Wetter aus.

LG Viktor

28.07.2017 Leinen los auf Ven

Wir sind am Freitagmorgen um 7:57 Uhr von Ven in Richtung Anholt losgefahren. Von da an sind wir schichtweise gesegelt und haben zwischendurch Snacks zu uns genommen.

Um 12:40 Uhr sahen wir um die 6 Delphine, welche uns begleiteten, neben, oder auch unter uns schwammen.

Im Gegensatz zum Morgen war nun sehr wenig Wind, was aber durch die Sonne und den schönen Himmel positiv ausgeglichen wurde.

Um 16:20 Uhr kam dann guter Wind auf und wir segelten relativ schnell voran. Allerdings gab es auch immer Mal wieder Regenschauer. Von da an segelten wir wieder einen gleichbleibenden Kurs, mit dem wir aber erst um 0 Uhr in Abholt ankamen.

Schon vom Weiten wurden wir mit lauter Musik begrüßt, es gab ein Konzert am Hafen. Jedoch war der Hafen von Anholt voll, wie jeden Sommer und wir konnten nur noch an der Außenmole festmachen. Dort war es sehr unruhig und bald versuchte jeder zu schlafen.

Grüße von der See, Fritz und Viktor

29.07.2017 Kein Liegeplatz auf Anholt

Wir wurden um viertel nach sieben geweckt: Die Fähre sollte um acht Uhr ablegen und wir wären im Weg, hieß es. Zu Beginn sah es noch so aus, als würde nur ein Wechsel des Liegeplatzes von Nöten sein. Aber als wir viertel vor acht noch immer keinen neuen Liegeplatz hatten, entschlossen wir uns zur Weiterfahrt.

Das bedeutete Tiefstimmung an Bord, da wir kein Brot mehr hatten, 100 Kronen für keine Dusche bezahlt hatte und obendrein auch noch unzureichend viel Schlaf bekommen hatten. Soviel also zu einem entspannten Tag an Land.

Wir bekamen eine anstrengende Fahrt mit viel Wind, hohen Wellen und in der ersten Hälfte auch noch Regen.

Unterwegs hatten wir zwei außergewöhnliche Ereignisse: Erstens riss sich gegen halb drei ein Kugelfender los und versuchte uns einige Mühe, ihn wieder einzusammeln. Zweitens gab es da noch eine Taube, die fast völlig erschöpft, für 1,5 Stunden auf unserem Boot Zuflucht suchte, ehe sie sich wieder in die tosenden Lüfte begab.

Wir legten um kurz nach neun in Grenaa an. Viktor versprach, er werde Milchreis kochen. Nach dem Tag dürfte er glückliche Abnehmer haben.

Niklas

30.07.2017 Grenaa

Am Sonntag konnten wir entspannt bis 10 Uhr schlafen.

Der Grund dafür war der Wind.

Er sollte bis nachmittags von Süden kommen, was sehr schlecht für unsere Fahrt gewesen wäre. Also aßen wir gemütlich, philosophierten danach über Politik und spielten Karten, während es draußen laut gewitterte.

Gegen 14 Uhr hörte dies auch wieder auf und ein strahlend blauer Himmel zog auf. Mit dem guten Wetter kam auch der gewünschte leichte Südostwind und wir beschlossen aufzubrechen.

Das Wetter war und blieb zum Segeln perfekt! Es gab viel Wind kleine Wellen und viel Sonne.

Kurz vor meiner und Niklas Schicht fingen wir an zu Kochen. Es sollten Nudeln mit Bolognese geben.

Doch dies stellte sich schwerer heraus als erwartet.

Durch die Krängung drohten die Töpfe jeden Moment umzufallen. Dies geschah dann auch, aber glücklicherweise nachdem wir alle gegessen hatten.

Ich musste zum Glück nicht die Sauerei wegmachen, da meine Schicht unglücklicherweise begonnen hatte. Also genoss ich weiter das gute Wetter.

Je näher wir dem Verkehrstrennungsgebiet kamen,, desto mehr Schiffe sahen wir. Knapp passierte uns ein Tanker, der Schatten unseres Segels war auf seinem Rumpf sichtbar.

Kurz vor Ende unserer Schicht fuhr ein Kreuzfahrtschiff vor der untergehenden Sonne entlang…

31.07.2017 Besuch im Kerteminde Sejlklub

..Es wurde dunkel, sehr dunkel. Erstmals auf unserer Reise durften wir einen unbeschreiblich schönen Nachthimmel erleben, wie man ihn in Berlin und Umland nur während einem Stromausfall bewundern kann.

Wir erkannten den großen Wagen, die Milchstraße, Planeten und dürfen uns dank der einen oder Sternschnuppe auch die Erfüllung unserer innigsten Wünsche erhoffen.

Nach zwei Wenden konnten wir dann auch den Leuchtturm Rosnaer Puller erkennen. Kurz darauf bemerkten wir Lichter nahe hinter uns und ein heller Scheinwerfer erfüllte die Nacht mit Licht. Ein Tanker fuhr direkt schräg hinter uns vorbei und leuchtete uns mit seinem Suchscheinwerfer an.

Dieses Signal erwiderten wir, indem wir ebenfalls mit unserem Strahler unser Segel anstrahlten.

Wir hielten für den Rest der Nacht auf den Romsø Tue zu und bogen danach Richtung Kerteminde ab.

Morgens bereiteten wir unser Boot zum Anlegen vor und legten nach einiger Suche im Yachthafen an. Dann gingen wir uns kühle Nass der Ostsee. Äußerdem neigten sich unsere Vorräte dem Ende zu und wir mussten einkaufen.

Es würde einstimmig beschlossen zu Grillen.

Es gab Würstchen, Mais, Gemüse, Brot und vieles mehr, danach wollten wir dem Kerteminde Sejlklub, einem alten Verbündeten des BYC, einen Besuch abstatten.

Voller stolz erkannten wir dass unser BYC-Banner prominent direkt über der Bar hängt (siehe Photo), so tranken wir etwas und gaben den 150 Jahre BYC Standard zusammen mit einem Brief ab.

Erschöpft ging es zurück zum Boot und wir fielen in unsere Betten. Morgen sollte es früh los gehen, Flaute ist angesagt und wir wollen nach Omø.

LG Viktor

01.08.2017 Auf Wiedersehen Kerteminde

Wir verließen gegen 12 Uhr Kerteminde. Nach einem Fotoshooting in der hellen Sommersonne, begann die Fahrt, noch unter Segen. Doch hatten wir den ganzen Tag über wenig Wind. Und so mussten wir motoren.

Am Nachmittag durchfuhren wir dann die Brücke, die Fyn und Sjælland miteinander verbindet. Kurz vor sechs legten wir, zugleich mit der dortigen Fähre, in Omö an. Wir Jungs gingen noch an den Strand, machten einen Wettbewerb im Steinehüpfen und spielten etwas Fußball mit zwei dänischen Jungen.

Erhard brachte am Abend noch einen Segler des BYC mit an Bord, den er dort zufällig getroffen hatte. Das Abendessen aus einem Pfund Spätzle und etwas Pesto war leider nicht so ergiebig wie gehofft.

Viktor

2.-4.8.2017 Omö – Heiligenhafen

Den Mittwochmorgen begannen wir entspannt. Im Hafen von Omö konnten wir uns Fahrräder ausleihen. Mit diesen fuhren wir einmal über die Insel zum örtlichen Supermarkt.

Mit endlich wieder frischem Obst und Gemüse in der Kombüse ging es dann weiter nach Süden. Abends musste entschieden werden: denn für Donnerstagmittag war Starkwind angesagt, dann wollten wir zurück in Heiligenhafen sein.

Die Frage war, abends in Kiel ankommen und morgens um sechs wieder losfahren oder durchfahren und morgens in Heiligenhafen ankommen.

Demokratisch entschieden wir uns, Kiel auszulassen.

In Heiligenhafen angekommen, merkten wir, dass unsere Entscheidung richtig gewesen war, denn ein unglaublicher Sturm begleitet von Starkregen brach los. Wir putzten das Schiff, guckten uns Heiligenhafen an und gingen in einem schönen Restaurant am Marktplatz essen.

Am nächsten Tag, nach vollendeter Bootsrückgabe, traten wir unseren Heimweg nach Berlin an.

Es war eine tolle Reise, die uns allen lange in Erinnerung bleiben wird. Herzlich bedanken wollen wir uns bei Hanne, Erhard und natürlich dem ganzen BYC, die uns immer unterstützen und diese Segelreisen überhaupt erst ermöglichen.

Viktor Zouboulis und die Crew

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