IDM FD’s | Bericht von Moritz

Aus der Sicht vom „Draht“

Nach drei Segeltagen bei der österreichischen Meisterschaft am Achensee, die am Montag endete hatten wir drei Tage Regatta-Pause bevor es ab Freitag am Tegernsee mit der Internationalen Deutschen Meisterschaft im FD weiterging. Zusammen mit meinem Steuermann Max Jambor (Freie Vereinigung der Tourensegler Grünau) nutzen wir die Tage zum Wandern und Baden. Auch ein paar Stunden Bootsbau waren fällig, um für die nächsten Rennen wieder bereit zu sein. Am Mittwochvormittag fuhren wir dann in Richtung Yacht-Club am Tegernsee (YCAT), der uns mit prallem Sonnenschein und glasklarem Wasser empfing.

bestes Thermikrevier!

Das heiße Wetter sollte auch für verlässliche Winde durch ein stabiles Thermiksystem sorgen. Dank der Nord-Süd-Ausrichtung des Sees baute sich nachmittags ab 13 Uhr der Nordwind auf, der meist bis zum frühen Abend durchhielt. Morgens ging es andersherum: bis 11 Uhr kam der Wind aus dem Süden dann nahm er stetig ab bis zur Mittagsruhe, in der der See spiegelglatt war.

Am ersten Wettfahrttag starteten wir um 14 Uhr bei 3bft Nordwind. Insgesamt 44 Boote aus 7 Nationen fanden sich an der Startlinie ein. Lufttemperatur und Wasserfarbe sorgten dabei für karibische Bedingungen. Wir starteten mit einem vierten und einem sechsten Platz in die Regatta, was uns am Freitagabend vollends zufrieden in unser Zelt kriechen ließ.

Das Einzige, was uns etwas unruhig schlafen ließ war die Ankündigung für den nächsten Tag: Um den Wind ideal zu nutzen, wollte der Wettfahrtleiter bereits im frühen Südwind segeln lassen – Uhrzeit für den ersten Start am Samstag: 6:30!

Stirnlampe und Neo

Demnach ging es morgens noch in der Dunkelheit vom Camp zum Boot. Mit Stirnlampen und Kaffeetassen wurden Boote abgedeckt und nicht ganz trockene Neoprenanzüge angezogen. Beim Ablegen um 5:30 war es grade hell genug, um den See zu erkennen aber der Südwind blies wie bestellt mit 4bft den See herunter.  Erst kurz nach dem ersten Start schafften es die ersten Sonnenstrahlen über die Berge – ein besonderer Moment, der das frühe Aufstehen entschädigte.

Seglerisch war der Südwind ähnlich komplex wie der Nordwind. Auf beiden Seeseiten gab es Möglichkeiten, den Ufereinfluss für sich zu nutzen und durch die umliegenden Täler pendelte der Wind so, dass die Rennen bis zum Ende spannend blieben. Dazu kam, dass sich die Windstärke zwischen Böen und Leichtwind-Perioden stark unterschied.

Annäherung an die Lee-Tonne vor schöner Alpenkulisse

 

Was den FD sonst zu einem vielseitigen Boot macht, macht ihn bei solchen Bedingungen besonders anspruchsvoll. Für uns kam es darauf an, die vielen Trimmmöglichkeiten am FD zu nutzen, um ständig genug aber nie zu viel Druck in den Segeln zu haben. Wir hatten am Samstag ein glückliches Händchen und konnten die drei Rennen mit einer Serie von 14, 3, 7 abschließen. Dazu kam, dass die schwierigen Bedingungen für einige ergebnis-technische Ausrutscher im Feld gesorgt hatten.

Mit unserer recht konstanten Serie fanden wir uns daher am Samstagabend etwas erstaunt auf dem zweiten Platz der Ergebnisliste wieder, dicht gefolgt von Platz 3 und 4, die nur einen Punkt hinter uns lagen.

Diesmal war es also eher die Konkurrenz, die uns unruhig schlafen ließ – das frühe Aufstehen kannten wir jetzt ja. Am Sonntag ging es dann für die letzten beiden Rennen wieder früh raus zum Südwindsegeln. Bei etwas leichteren Winden aber sonst ähnlichen Bedingungen schien die Konkurrenz etwas ausgeschlafener als wir. Wir machten ein paar taktische Fehler zu viel und konnten mit einem 13ten und einem 14ten Platz am Ende die Top 5 nicht ganz halten.

Am Ende wurden wir 7ter der Gesamtwertung, womit wir trotzdem sehr zufrieden sind. Insgesamt konnten sich alle vier Boote mit BYC-Beteiligung in der ersten Hälfte positionieren:

Markus und Joshua von Lepel wurden nach einem starken letzten Tag gesamt-Dritte! Jonathan Dulon und Constantin Ernst belegten bei ihrer zweiten IDM einen starken 15ten Platz und Jörg Saenger belegte mit Vorschoter Claus Fieger (Yacht-Club Seeshaupt) den 16ten Rang.

Zieleinlauf beim Sonnenaufgang: Josh und Markus (weiß-roter Spi) jagen die Erstplatzierten

 

Wir danken den Veranstaltern für die schönen Segeltage und freuen uns, bald wieder an der Startlinie zu stehen.

Moritz Reumschüssel Vorschoter, FD GER-171

Ergebnisse

Starke Berliner Beteiligung – von links nach rechts: Jonathan Dulon (BYC), Joshua und Markus von Lepel (BYC), Thorsten und Peggy Bahr (YCBG), Kai-Uwe Lüdtke und Kai Schäfers (YCBG und HYC), Constantin Ernst (BYC), Moritz Reumschüssel und Max Jambor (BYC und TSG)