Bericht aus Kiel | Justin ILCA7

Dritter Platz bei der Kieler Woche!

Vielen Dank an den Berliner Yacht Club, die Robert Rothe Stiftung und das BYC Perform Team. Vielen Dank für den Rückenwind den ihr mir seit Jahren gebt und die Partnerschaft die genau zu solchen Erfolgen führen kann!

Nach drei Tagen Qualifikationsrennen bei schwierigen Bedingungen mit wenig Wind, durfte ich die Kieler Woche mit einem überaus nervenzerreißendem Medalrace beenden. Mit der Ehre das rote Leibchen tragen zu dürfen, ging ich als Drittplatzierter in das Medalrace am Mittwoch. Die Punkte waren eng, richtig eng. Selbst der  Zehntplatzierte hätte mich noch einholen können. So hieß der Matchplan für den Tag „Ruhe bewaren und vollen Angriff nach vorne“.

… gar nicht so einfach das mit der Ruhe!

Während ich mir das mit dem Angriff nach vorne zu herzen genommen hatte, war das mit der Ruhe bewaren eine andere Geschichte. Obwohl es genau das ist, woran ich seit Beginn dieser Saison detailliert gearbeitet habe, brachte mich die Aufregung und das spezielle Race-Format aus dem Konzept.

Nachdem ich bei den ca. 15 Knoten Wind bei der Wende den Ausreitgurt verfehlte, das Boot kenterte und ich oben dann auch noch die Luvtonne berührte, war von der Bronzemedaille nicht mehr viel zu sehen.

Noch ein großes Dankeschön an Philipp Buhl an dieser Stelle, der mir im Vorhinein von seinen Erlebnissen beim Medalraces in Kiel berichtete und mir eins in den Kopf brannte: NICHT AUFGEBEN!

Die drehenden Winde und die schwierig vorhersehbaren Windkanten baten noch viele Chancen. Als ich auf der zweiten Kreutz als äußerstes rechtes Boot, als erstes den für das Rennen entscheidenden Druck bekam, wusste ich, dass ich noch so eine Chance nicht bekommen würde! Ich warf alles rein, alles, um aufzuholen.

Der Druck hielt fast bis zur Luvtonne durch und zog nur langsam durchs Feld.

Mit Umwegen zu BRONZE!

Ich rundete die Luvtonne auf dem vierten Platz – ich war wieder dran. Die notierten Punktestände auf meinem Deck verrieten mir, wem ich auf dem Vorwind bevorzugt decken und angreifen musste. Über Umwege gelang es mir letzendlich das Medalrace auf dem dritten Platz zu beenden.

Erleichtert, fassunglos und leicht kopfschüttelnd ging es dann zurück in den Hafen. Was für eine Regatta und vor allem, was für ein Medalrace.

Glückwunsch an Alexander Boite (FRA) und Alessio Spadoni (ITA), die Gold und Silber holten.

Euer Justin

Endergebnis

Foto: ©Sascha-Klahn