49er – Training in Kiel

Bei uns ist seit dem letzten Corona-Bericht einiges passiert…

Sobald die Boote wieder in Berlin waren, haben wir unser Schiff wieder regattafertig gemacht und sind auch direkt nach Kiel gefahren. Auch wenn die ersten Schritte auf dem Boot wieder etwas wackelig waren nach der langen Pause, hatten wir echt Spaß.

Drei lange Wochen voll Training standen ab Mitte Juli dann auf dem Programm.

Die erste Woche war geprägt von Leichtwindbedingungen, sodass wir uns in diesem Bereich besonders verbessern konnten. Das Ganze lief unter der Anleitung von Paul Pietzker, weil sich unser Trainer doch für Kiel und nicht für Berlin entschieden hat.

Trotzdem schloss sich in diesem Moment ein kleiner Kreis. Mit Paul habe ich schon im Optimisten zusammen im Zelt geschlafen und später seinen 49er gekauft; nun gibt er sein Wissen an uns weiter und ist sich keiner Frage zu schade. Hat uns echt weitergeholfen – DANKE Paul!

In der zweiten Woche übernahm dann Thomas vom BSV und gestaltete das Training – bei für Kiel weiterhin überraschend leichten Bedingungen.

Die Wochenenden hatten wir übrigens frei und fuhren jeweils kurzfristig nach Berlin, aufgrund von Terminen und besserer Regeneration.

Endlich mal raus aus dem Camper!

Ein netter Nebeneffekt war, dass wir mal eine kurze Pause vom VITO hatten, in dem wir schlafen. Dieser ist mit einem Bett und einem Kistensystem ausgestattet und seit dem Herbst unser Domizil während unserer Aufenthalte im Norden.

In der dritten Woche hatten wir dann ordentlich Druck und nachdem sich die Halsen anfangs zum großen Problem herauskristallisierten, ist es schön beim Schreiben des Berichtes sagen zu können, dass diese nun meist sicher funktionieren. Auch in dieser Woche haben wir viel gelernt. Vor allem bei den Rennen, die fast jeden Tag nachmittags zwischen den Trainingsgruppen stattfanden.

 

Danach stand wieder eine kleine Pause auf dem Programm. Für Phillip ging es in den Urlaub und für Jonas zum Praktikum ins Krankenhaus nach Wuppertal. Sicherlich eine sehr anstrengende Zeit. Jonas hatte nicht nur frühe Schichten und hat vieles gesehen, sondern hat ganz nebenbei noch für den letzten Teil seines Tests gelernt, welcher ihn jetzt zum ausgebildeten Rettungssanitäter macht. Dies soll schon vorbereitend für sein Studium sein und lässt sich bei diesem auch anrechnen. Jonas hat sich nämlich entschieden im nächsten Sommersemester anzufangen, Medizin zu studieren. Das klingt schwierig vereinbar mit dem Segeln und das ist es auch, jedoch haben die letzten Jahre einige Sportler gezeigt, dass es möglich ist dies zu schaffen und wir wollen es auch mindestens probieren.
Phillip fängt sehr wahrscheinlich erstmal mit einem Orientierungsstudium an der Freien Universität an, was sich sehr gut mit dem Segeln in der nächsten Zeit vereinbaren lässt.

leider kam eine Verletzung dazwischen

Klingt alles so, als wäre es in den richtigen Bahnen, und das war es auch. Nur leider hat sich Jonas dann ein Wochenende vor der Junioren-Deutschen verletzt. Zusammen haben wir das Boot bei Holger abgeholt nach einer kleinen Reparatur und es zu zweit verladen, dabei hat sich Jonas im Handgelenk einen Knorpelabriss und einen Sehnenanriss zugezogen.

Das hieß für mich dann eine Alternative suchen und die habe ich gefunden. Ich bin dann im FX mit der Schottin von Elisa Gröner gestartet. Daraus ergab sich ein sehr ereignisreiches und lustiges Event. Bei leichterem Wind harmonierten wir schon ganz gut und konnten sogar drei Top 5 Platzierungen erreichen, davon ein Sieg und ein knapper Zweiter.

Bei mehr Wind fehlten dann noch die Erfahrung und die Abstimmung, sodass wir uns im Gesamtklassement eher weiter hinten einreihten. Trotzdem war diese Regatta das beste Starttraining, was man sich wünschen konnte.

Daumen drücken für die EM!!!

Um nochmal auf die Verletzung zurückzukommen: Jonas hat sich noch einmal einem MRT unterzogen und das hat gezeigt, dass eine OP zum Glück nicht nötig ist. Heilungszeit etwa 4 Wochen – unsere EM in Österreich in 4,5 Wochen. Wir hoffen, dass wir Glück haben und rechtzeitig einigermaßen fit werden, da die EM wohl den Kader bestimmt und das stellt ja unser übergeordnetes Saisonziel dar.

Wir können in der jetzigen Situation also leider nicht viel machen, als uns fit zu halten und die Daumen zu drücken. Wir hoffen ihr tut dies auch.

Sicher ist, dass unser Material extrem an Qualität gewinnt durch die Unterstützung der Robert-Rothe-Stiftung und des BYC’s, sodass wir uns in dem Bereich nicht mehr so groß Sorgen machen müssen.

Danke für das Engagement und ein großes Dankeschön an alle, die uns tatkräftig bei unserem kleinen Projekt unterstützen.

Wir hoffen, wir konnten ein kleines Update an alles Interessierten geben und wünschen einen schönen Spätsommer; in Kiel wird es langsam kalt 🙂

Euer Phillip und Jonas